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Am Bahnhof stehen die Schlimmsten

von Jürgen Hartmann
8. Januar 2017
Lesedauer ca. 3 Minute(n)
1

Was nutzen die modernsten Schulungsmaßnahmen von Taxizentralen, solange an wichtigen Halteplätzen wie an einem Hauptbahnhof so genannte „Kollegen“ das Image des Taxigewerbes systematisch mit Füßen treten?  

So geschehen und selbst erlebt Anfang der Woche bei meiner Ankunft in Wien. In zwei Reihen warten die Taxis am Hauptbahnhof. Alle funklos, also keiner, der mit einem Aufkleber darauf hinweist, dass er an eine der Wiener Taxizentralen angeschlossen ist.

Die vordersten Kollegen wollen beide, dass wir bei ihnen einsteigen. Es folgt ein kurzes Wortgefecht zwischen den Fahrern, ehe der erstere unter den Ersten unsere Koffer einlädt. Das Fahrziel liegt im sechsten Bezirk und auf die Frage an den Fahrer, ob er das Hotel kenne, antwortet er mit einer Gegenfrage: „Warum sollte ich es nicht kennen?“ „Vielleicht“, denke ich mir, ohne es laut auszusprechen, „weil Sie erst losgefahren sind, nachdem ich Ihnen die Adresse genannt habe und nachdem sie die Webgasse in das Navi eingegeben haben?“

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Nun gut, auf das Navi scheint Verlass zu sein und ohne Umwege geht es schnell zum Hotel. Eigentlich alles gut soweit, würde da nicht auf dem Taxameter unter dem Fahrpreis von 11,80 Euro auch noch ein Zuschlag über 2,80 Euro stehen, was die Fahrt immerhin gleich um fast 25 Prozent teurer macht.

„Wofür der Zuschlag?“, will ich dann auch gleich wissen und der Fahrer hat prompt die routinierte Antwort parat: „Für Gepäck“. „Aha, ich dachte, in Wien gibt es nur dann 2,80 Euro Zuschlag, wenn die Fahrt über eine Taxizentrale bestellt wird?“ „Ja, da auch, aber auch für Gepäck“, ist er sich ganz sicher. „Auf dem Tarifaufkleber, den Sie am Armaturenbrett kleben haben, steht aber nur einmal 2,80 €. Und wofür dieser Zuschlag ist, kann man ja leider nicht lesen, weil genau dieser Text mit einem anderen Aufkleber überklebt ist“. „Rufen Sie Zentrale an, wenn nicht glauben“.

Der Tonfall des Fahrers ist nun deutlich aggressiver und als jemand, der bei 1,71 Meter zum Wachsen aufgehört hat, wechsle ich nun zähneknirschend in die Deeskalations-Phase und bezahle 15 Euro. Der Versuch, den „Anti-Kollegen“ mit der Verweigerung eines Trinkgelds zu bestrafen, scheitert leider auch, denn auf 15 Euro kann er nicht herausgeben. „Kein Kleingeld“. Grußlos fährt er davon.

Das Kontrastprogramm zu dieser Taxifahrt erlebe ich dann zwei Tage später – die Wiener Taxizentrale 40100 hatte zur Einweihung ihrer neuen Schulungsräume eingeladen, in denen mit moderner Technik neben der Ortskunde auch ein serviceorientiertes Verhalten geschult wird.

Fast 11.000 Taxifahrer hat die Wiener Taxizentrale 40100 während der letzten 15 Jahre geschult. Neben Orts- und Funkkunde zählt auch „Kundenorientierung“ zum Lernstoff (wir berichteten). Sie betreiben ein eigenes Beschwerdemanagement und können durch Funksperren Verfehlungen ihrer Fahrer zeitnah sanktionieren. Zum Beispiel, wenn einer ihrer Fahrer einen Gepäckzusaschlag erhebt, obwohl es dann laut Tarifordnung gar nicht gibt.

Doch an die 40100 sind eben nur rund die Hälfte aller Wiener Taxis angeschlossen. Dazu kommen rund 800 Fahrzeuge der konkurrierenden 31300. Und der Rest? Fährt funklos, für mytaxi oder gar illegal für Uber. Viele von ihnen stehen ausschließlich an Halteplätzen mit hoher Einsteiger-Frequenz, vor Hotels, vor Bahnhöfen, an Flughäfen und am Ende von Veranstaltungen vor Theatern. Also an den Stellen, wo auch viele Fremde einsteigen. Fahrgäste, die nicht kontrollieren können, ob wirklich der kürzeste Weg gefahren wird und die erst recht nicht wissen, ob es einen  Gepäckzuschlag gibt. Diese Kunden kann man als Fahrer unbestraft übervorteilen. Das ist kein typisches Wiener Phänomen, sondern ist in allen größeren Städten zu beobachten.

Die Taxifahrer am Bahnhof sind die Schlimmsten, was Servicebereitschaft angeht. Natürlich nicht alle, aber immer mehr „normale“ Kollegen meiden den Bahnhof, weil sie mit diesen Anti-Kollegen nichts zu tun haben wollen. Es war kein Zufall, dass am Wiener Hauptbahnhof nur funklose Taxis bereitstanden.

Hier ist eine Parallelwelt entstanden, mit der sich das Taxigewerbe intensiv auseinandersetzen muss. Es genügt nicht, auf die Zuständigkeit der Aufsichtsbehörden zu verweisen. Man muss den (politischen) Druck erhöhen, damit diese Behörden endlich personell und finanziell mit den nötigen Mitteln ausgestattet werden, um neben einem effektiven Beschwerdemanagement auch präventive Kontrollen durchführen zu können. Dieser Druck muss von Fachgruppen und Gewerbevertretungen, aber auch von den Funkzentralen kommen. Sonst wird die intensive Schulungsarbeit ein Muster ohne Wert.

Unterstützung könnte sich das Taxigewerbe dabei von den Tourismusbehörden holen, deren Einfluss innerhalb der kommunalen Politik nicht zu verachten ist. Schließlich muss es auch in deren Interesse liegen, dass dort, wo Touristen oft den ersten Kontakt in einer fremden Stadt haben, alles reibungslos und beschwerdefrei abläuft.

Und Taxi Times? Wir haben uns zumindest eine Quittung geben lassen und werden den Vorfall bei der zuständigen Wiener Aufsichtsbehörde melden. Nicht wegen der 2,80 Euro. Auch nicht nur „aus Prinzip“. Sondern damit wenigstens einmal ein Anti-Kollege merkt, dass er mit so einem Verhalten nicht immer durchkommt. Vorausgesetzt natürlich, unsere Beschwerde wird konsequent zuende verfolgt. jh

Zwischen Wunsch und Wikrlichkeit: Mitarbeiter der Winer Taxizentrale 40100 präsentieren die Firmenkleidung. Am Bahnhof betrügen Nicht-Funker derweil scheinbar ahnungslose Touristen.

Foto: Taxi Times

Jedes Wochenende bewertet die Taxi Times-Redaktion in ihrem „Freitagskommentar“ bestimmte Ereignisse der vergangenen Tage.

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Jürgen Hartmann

Der Verlagskaufmann und ehemalige Taxiunternehmer gründete 2014, als Reaktion auf die Veränderungen innerhalb des Taxigewerbes, den Taxi Times Verlag. Als Herausgeber etablierte er die Taxi Times Print-Magazine und das Onlineportal Taxi-Times.com mit dem Anspruch ein Sprachrohr für die Taxibranche zu schaffen.

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Kommentare 1

  1. Marco Tröller says:
    4 Jahren her

    Sehr gut! Es wird Zeit, dass die schwarzen Schafe rausgezogen werden! Der Fahrgast sollte gerne mit Kopfschmerzen einsteigen, aber ohne wieder aussteigen! Besser wären gar keine Kopfschmerzen! Bis dahin ist es jedoch noch ein sehr langer Weg!

    Antworten

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