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Amsterdamer Visionen im Kampf gegen Uber

von Wim Faber
3. August 2021
Lesedauer ca. 4 Minuten.
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FMS gewinnt Preis für neue App-Generation

„Gleichbehandlung der Fahrer wäre schon ein Erfolg” – Hedy Borremann, Direktorin der Amsterdamer Taxicentrale TCA gab einem Business-Radio-Kanal ein Interview.

Hedy Borreman sprach kürzlich mit dem niederländischen Radiosender BNR Zakendoen über das Thema Geschäftsschädigung des Taxigewerbes durch Uber. Kernaussage war, dass sie Uber und alle anderen Plattformen eher als eine Gefahr für das Taxigewerbe sieht denn als eine geschäftliche Herausforderung für ihr Unternehmen. „Uber nutzt Taxifahrer aus, um niedrige Preise zu erzielen.“

Laut Borreman müssen die Fahrer bei Uber mehr Stunden arbeiten, um einen angemessenen Umsatz zu erzielen, und das gehe zu Lasten der Sicherheit der Fahrer und Fahrgäste. Der Interviewer schien überrascht, zu erfahren, dass TCA-Fahrer manchmal auch für Uber und andere Plattformen fahren. „Unsere Fahrer werden durch den Algorithmus von Uber mit attraktiven Angeboten und anfangs hohen Einnahmen gelockt, und je länger sie für Uber fahren, desto geringer werden die Einnahmen und sie müssen dann mehr Stunden arbeiten, um einen vernünftigen Umsatz zu erzielen.“

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Dies führt laut Borreman zu einer negativen Preisspirale, und die Kunden seien es jetzt gewohnt, billig zu fahren, während sie die TCA-Taxis – die noch immer, wie gewohnt, innerhalb von fünf Minuten vor der Tür stehen – als teuer empfinden. Die Amsterdamer Taxizentrale beteiligt sich nicht an Preis-Konkurrenzkämpfen. Nur über die erneuerte App, die kürzlich den Publikumspreis der Organisation für kleine und mittlere Unternehmen in Amsterdam gewann, können Festkunden Preisnachlässe erhalten. Jeder, auch ohne TCA-Konto, kann über die TCA-App ein Taxi bestellen. Wer kein Konto hat, bezahlt den regulären Taxameterpreis elektronisch im Taxi. Kontokunden können über die App mit einem Rabatt rechnen. Dass sich die TCA an einen ‘vernünftigen Preis’ hält, hat auch damit zu tun, dass „wir uns um unsere Fahrer kümmern. Dafür stehen wir.“ Borreman versucht auch, Taxikunden über die Unterschiede zwischen dem Taxi und den Plattformanbietern aufzuklären: „Wir versuchen, den Kunden deutlich zu machen: Entscheiden Sie bewusst, welchen Anbieter Sie wählen und warum. Der Billigpreis der Plattformen wird auf dem Rücken der Fahrer erzielt.“

In Bezug auf den Wettbewerb mit den Plattformen erwähnte Borreman in der Sendung nicht, dass die Plattformen niedrigere Preise anbieten können, weil sie mit Scheinselbstständigen arbeiten und sich nicht an den gültigen niederländischen Taxitarifvertrag halten. Genau zu diesen Themen hat die Gewerkschaft FNV im Nachbarland eine Klage gegen Uber eingereicht, in der das Urteil Ende August erwartet wird.

Borreman räumt allerdings ein, dass der Kampf ihrer Zentrale mit den Plattformen ein ungleicher ist. Uber wird öffentlich gehandelt, verliert immer noch Geld bei Uber Rides und verdient derzeit bei Uber Eats mehr, kann aber auf die anhaltende Unterstützung von Investoren zählen, die noch immer auf schwarze Zahlen hoffen.

Wie konkurriert Borreman eigentlich mit den Plattformen? „Die Stadt Amsterdam arbeitet daran, gleiche Wettbewerbsbedingungen für den Bestell- und den Einstiegsmarkt zu schaffen. Ich erwarte nicht, dass es sich über die Preise auszahlt, eher vielleicht darin, wie Fahrer für Rechtsverstöße geahndet werden – etwa Geschwindigkeitsüberschreitungen, dass ein TCA-Fahrer nicht härter bestraft wird als ein Plattform-Fahrer.“ Als Beispiel erwähnt sie, dass ein TCA-Fahrer, der im Zentrum Amsterdams verkehrswidrig wendet, mit einer Sperre von zwei Wochen zu rechnen hat und eine Verwarnung erhält, während ein Uber-Fahrer für den gleichen Verstoß mit einer Geldstrafe von 90 Euro davonkommt und weiterarbeiten kann.

Uber ist aus Sicht von TCA-Direktorin Hedy Borreman eine Gefahr für den ganzen Taxisektor. Foto: TCA

Borreman spricht im Interview von ihrer härtesten und schwierigsten Entscheidung: „Wir mussten vor kurzem Leute entlassen. Zum zweiten Mal.“ Während der niederländische Taxiverband im März/April 2020 noch einen generellen Umsatzrückgang im Taxisektor von 85 Prozent nannte, sprach Borreman von einem Restumsatz von 5 Prozent in Amsterdam. Waren noch im letzten Jahr der Taxicentrale Amsterdam (TCA) 1.300 Taxis angeschlossen, sind es derzeit nur noch 850.

2020 hatte Borreman wegen des Umsatzrückgangs bereits den Fahrerbeitrag halbiert, was erst am 1. Juli 2021 aufgehoben worden ist (außer für Fahrer mit Entgeltvereinbarung). Eine Zeitlang arbeiteten sogar nur die Vermittlungszentrale und die Verwaltung, die anderen Mitarbeiter blieben wochenlang zu Hause. Doch während die TCA auf Unterstützung zählen konnte, um die eigene Organisation über Wasser zu halten, traf das kaum auf die Fahrer zu, die ihre Fixkosten mit ihren Einnahmen kaum decken konnten.

Auf die Frage, wie sich die TCA-Chefin eine nachhaltigere Gestaltung der Taxiflotte bis 2025 (der von der Stadt Amsterdam gewünschten Frist) vorstellen könne, stellte sie die Frage in den Raum, wie Taxifahrer den Umstieg auf ein teures Elektroauto bezahlen sollen. „Natürlich gibt es alle möglichen Subventionen, und wir sagen auch Fahrern, die sich der bei uns geltenden Fahrzeug-Altersgrenze von acht Jahren nähern, dass sie sich bei Planungen zur Neuanschaffung auf nachhaltige Taxis konzentrieren sollten. Unter den derzeitigen Umständen hoffe ich dennoch, dass der Stichtag von 2025 um zwei Jahre verschoben wird. Zudem gibt es offene rechtliche Fragen, die geklärt werden müssen, etwa wie es mit dem Zugang von ‘unsauberen’ Taxis von außerhalb der Stadt aussieht.“ Infrastrukturell steht Amsterdam hingegen gut da: Es gibt inzwischen ausreichend Lademöglichkeiten für Taxis.

Die größte Amsterdamer Taxizentrale („abgesehen von den Plattformen”, wie Borreman ehrlicherweise hinzufügt) ist sowohl an den Taxiständen, per App, als auch im geschäftlichen Verkehr aktiv. Gerade in diesem letztgenannten Bereich sieht Borreman das Potenzial für einen Aufschwung: „Im vierten Quartal werden wieder internationale Börsen und größere Veranstaltungen stattfinden. Weil wir gut mit den Organisatoren dieser Events, mit der Amsterdamer Messe, mit größeren Betrieben und mit Hotels verbunden sind, hoffen wir noch in diesem Jahr auf mehr Aktivität im Taxiverkehr.” wf

Beitragsfoto: Hedy Borreman, Direktorin der Amsterdamer Taxicentrale TCA. Foto MKB-TV

Tags: MobilitätsplattformTCAUber
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Wim Faber

Der „Brüsseler Niederländer“ und gelernte Kommunikationsspezialist berichtet seit den 80-er Jahren für eine Reihe von Taxi- und ÖPNV-Fachzeitschriften in Europa, Nordamerika und Australasien über das Taxi und die Mobilität im weitesten Sinne.

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Kommentare 1

  1. Bruno Mayer says:
    11 Monaten her

    Welche „sonstigen“ Unterstützer haben die TCA-Zentrale über Wasser gehalten ?

    Antworten

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