Dienstag, 21. März 2023
  • Anmelden
+49 8634 2608577
  
Taxi Times
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
  • Start
  • Aktion 18.000
  • Politik
  • Wettbewerb
  • International
  • Fahrzeuge
  • Service
    • Abonnenment
    • Abonnement kündigen
    • Newsletter
    • Taxi Times App
    • E-Kiosk
    • Mediadaten
    • Taxi-Termine
    • Taxi-Songs
  • Uber-Files
  • Taxitarif
    • Taxitarifmeldungen
    • Aktuelle Taxitarife in Deutschland
  • Start
  • Aktion 18.000
  • Politik
  • Wettbewerb
  • International
  • Fahrzeuge
  • Service
    • Abonnenment
    • Abonnement kündigen
    • Newsletter
    • Taxi Times App
    • E-Kiosk
    • Mediadaten
    • Taxi-Termine
    • Taxi-Songs
  • Uber-Files
  • Taxitarif
    • Taxitarifmeldungen
    • Aktuelle Taxitarife in Deutschland
Taxi Times
Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
Start Ausstattung

Phantombremsung – wer ist schuld?

von Remmer Witte
27. Februar 2023
Lesedauer ca. 3 Minuten.
0
Phantombremsung – wer ist schuld?

In den USA kam es kürzlich zu einer Massenkarambolage, weil ein Tesla selbständig, aber ohne Grund eine Vollbremsung eingeleitet hat. Haftet bei solchen Unfällen nach wie vor der Auffahrende? In Deutschland gibt es dazu bereits ein erstes Urteil.

Seit einigen Jahren unterstützen intelligente Systeme die Fahrer moderner Autos in verschiedenster Weise. Tempomaten, Spurhalteassistenten oder Abstandshalter gehören heute vielfach zum Standard. Dazu zählen auch Notbremsassistenten, welche Notbremsungen durchführen, wenn sie die Reaktion der Fahrzeuglenker als zu zaghaft in Relation zum Verkehrsgeschehen interpretieren.

Dies geschieht zum einen, indem eine plötzliche Bremsung von der Fahrzeugtechnik einfach deswegen verstärkt wird, weil die Technik davon ausgeht, dass eine noch etwas stärkere Bremsung wünschenswert wäre. Teilweise trauen sich Fahrzeughersteller inzwischen auch, radargestützte Systeme zu nutzen, um Hindernisse zu erkennen und von sich aus Notbremsungen einzuleiten. Notbremsassistenzsysteme wie der aktive Brems-Assistent von Mercedes oder der „breaking Guard“ von Audi können mit ihrer radargestützten Technologie unglaubliches leisten. Eine autonom eingeleitete Gefahrenbremsung durch das Fahrzeug bzw. seine Assistenzsysteme kann also erhebliche Sach- und Personenschäden verhindern und sogar Leben retten. Auch die Aktualisierung durch proaktive radargestützte Systeme ist begrüßenswert.

Werbung
 
 

Allerdings berichten nicht nur Taxifahrer immer wieder, dass ihr Fahrzeug sie schon einmal unvermittelt in eine gefährliche Situation gebracht hat, weil sie bei ihrem „etwas engeren“ Fahrstil mit vielleicht etwas kräftigeren Kurzbremsungen vom Fahrzeug missverstanden wurden und dieses daraufhin ohne Not im fließenden Verkehr eine Notbremsung hingelegt hat. Vielfach nicken die Fahrer und Fahrgäste dann nur einmal ungewollt nach vorn und hängen kurz in den Gurten.

Es sind aber auf Basis der klassischen Notbremsassistenten schlimmere Szenarien denkbar. Ein besonderer Fall ereignet sich dabei jetzt in Kalifornien, wo eine Verkehrskamera eine solche unmotivierte „Phantombremsung“ eines Tesla tatsächlich dokumentieren konnte. In einem Twitter-Video ist zu sehen, dass es zuvor keinerlei Grund für eine Notbremsung gab und das Fahrzeug trotzdem bis zum Stand herunterbremste. Es kam zu einer Massenkarambolage mit heftigen Schäden und Verletzungen.

Assistenzsysteme können also selbst eine neue, eigene Gefahrenlage schaffen. Leider zeigt die Realität, dass viele Fahrzeuge in unterschiedlichen Situationen Probleme mit der Umgebungswahrnehmung aufweisen und daher Gefahren erkennen, die es nicht gibt. Die Folge: Das Auto leitet eine Vollbremsung ein, obwohl hierzu kein Grund bestanden hat. Die mögliche Konsequenz: ein Auffahrunfall! Dann stellt sich allen Beteiligten in der Regel die gleiche Frage: Wer trägt die Schuld?

Diese Frage lässt sich nicht leicht beantworten und pauschale Schuldzuweisungen werden nicht greifen. Es kommt immer auf die Umstände des jeweiligen Einzelfalls an. Die Verantwortung kann sowohl beim Fahrer, beim Hintermann oder ggf. sogar beim Hersteller des Fahrzeugs liegen.

Wer auffährt, ist schuld? Aus Sicht des Vorfahrenden ist die Sachlage in aller Regel zunächst simpel: „Ich habe nicht gebremst, mein Auto hat sich verselbständigt, wer auffährt, hat eben Schuld. Aber auch der Nachfolgende und somit Auffahrende wird fragen: „Wie hätte ich denn damit rechnen sollen, dass das Auto vor mir plötzlich und ohne Grund eine Vollbremsung einleitet? Ich habe genügend Abstand gehalten, mir ist daher nichts vorzuwerfen.“ Beide Ansichten sind nachvollziehbar, helfen also nicht bei der haftungsrechtlichen „Schuldzuweisung“.

Das OLG Frankfurt am Main entschied in einem ähnlich gelagerten Fall eine Haftungsquote von einem Drittel zu Lasten der Bremsenden. Die vorausfahrende Fahrerin konnte nur dabei zusehen, als ihr Fahrzeug eine Phantombremsung eingeleitet hat, die zum Auffahrunfall führte. In der vermeintlichen Gewissheit, den Unfall nicht verschuldet zu haben, klagte die Fahrerin des Mercedes gegen den Fahrer des auffahrenden LKW, bekam aber eine Mitschuld. Grund hierfür war nach Ansicht des OLG, dass die Fahrerin des Mercedes nach § 4 Abs. 1 S. 2 StVO verkehrswidrig gehandelt hat, was bedeutet, dass das OLG der Klägerin eine Mitschuld für ein technisches Versagen des eigenen Fahrzeugs anlastet.

Fahrzeughaltern bliebe hier nur der Versuch, den für sie entstandenen Schaden beim Hersteller des Fahrzeugs einzuklagen, was jedoch mit erheblichen Beweislasten einhergehen würde. Die wiegen schwerer, als man zunächst annimmt, denn selbst im genannten Twitter-Video könnte der betroffene Tesla-Fahrer theoretisch selbst ganz unmotiviert die Vollbremsung hingelegt oder zumindest eingeleitet haben. Und würde der betroffene Fahrzeughalter vielleicht erwähnen, dass ihm dies nicht zum ersten Mal mit seinem Fahrzeug passiert sei, dann würde er gegenüber dem Auffahrenden schnell nicht mehr nur mit einem Drittel, sondern voll haften, da er das Risiko der Wiederholung einer Phantombremsung billigend in Kauf genommen hat.

Bleibt also – wie so oft – nur zu hoffen, dass sich solche Fälle nicht häufen, sondern technisch gelöst werden können, denn bloß, weil unsere Autos inzwischen auch mal ihren eigenen Willen haben und durchsetzen, wollen wir doch bestimmt nicht auf sie verzichten. rw

Beitragsfoto: Screenshot aus einem Twitter-Video

Tags: HaftungUnfallvermeidung
TeilenTweetSendenSendenTeilen

Remmer Witte

Der Prokurist eines Oldenburger Taxibetriebs kann auf über 40 Jahre Erfahrung im Taxigewerbe zurückblicken. Der Niedersachse ist offen für alternative Antriebe und engagiert sich in der Taxi-Erfagruppe.

Ähnliche Artikel

Bei Unfällen können auch Falschblinker haftbar gemacht werden
Recht

Bei Unfällen können auch Falschblinker haftbar gemacht werden

13. Oktober 2022
Wenn der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen haftet
Arbeitsrecht

Wenn der Geschäftsführer mit seinem Privatvermögen haftet

13. Juni 2022

Schreiben Sie einen Kommentar Antworten abbrechen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Top-Themen unserer Regionalseiten

Berlin

Bundespresseball: Nach der Feier in die Illegalität?

Hamburg

Projekt Zukunftstaxi: Nissan macht mit

München

Uber Taxi jetzt auch in München

Werbung
 
 
Taxi Times

Taxi Times ist eine Informationsplattform, die mit Printmedien, über Internet und soziale Medien, per Newsletter und über einer eigenen Taxi Times App sowie einen YouTube-Kanal über die Themen der gewerblichen Personenbeförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichtet und dabei auch stets den Blick auf die internationale Taxiszene richtet.

  • Kontakt
  • AGB
  • Impressum
  • Datenschutz

© 2021 Taxi Times - Das Fachmagazin für die Taxibranche

Werben auf taxi-times.com

Sie wollen ihr Produkt auf taxi-times.com bewerben? Wir bieten ihnen viele Möglichkeiten, sowohl Digital als auch in Print. Details finden Sie in den Mediadaten.

Mediadaten

Newsletter Anmeldung

Keine Ergebnisse
Zeige alle Ergebnisse
  • Start
  • Adventskalender
  • Aktion 18.000
  • Politik
  • Wettbewerb
  • International
  • Fahrzeuge
  • Uber-Files
  • Service
    • Newsletter
    • Taxi Times App
    • E-Kiosk
    • Mediadaten
    • Taxi-Termine
    • Abonnenment
    • Abonnement kündigen
  • Taxi Times | Berlin
  • Taxi Times | Hamburg
  • Taxi Times | München
  • Türkisch

© 2020 Taxi Times - Das Fachmagazin für die Taxibranche.

Willkommen bei Taxi Times!

Melden Sie sich mit Ihrem Account an.

Passwort vergessen?

Rufen Sie Ihr Passwort ab

Bitte geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail-Adresse ein, um Ihr Passwort zurückzusetzen.

Anmelden